Conveniat
- ut omnes unum sint -

Ökumenischer Freundeskreis der
Funkamateure im kirchlichen Dienst

seit 1961

Mary, DL 8 BBM, auf dem Kreuzberg DL 8 BBM
Mary Lüftenegger

* 26. April 1922
+ 29. Januar 2000

Mary Lüftenegger, DL 8 BBM, aus Bad Rothenfelde, DOK I 38,
ist am 29.01.2000 uns in die Ewigkeit vorausgegangen.
Mary, in Österreich am 26.4.1922 geboren, ist also fast 78 Jahre alt geworden.
Sie gehörte der methodistischen Kirchengemeinschaft an.
Während des 2. Weltkrieges war sie Krankenschwester dicht hinter der Front und hat in Ostpreußen verwundete Solda- ten betreut. Viele Jahre bis zur Pensionierung war sie Kranken- schwester und Oberschwester im Diakonie-Krankenhaus in Dissen.

Wer Mary gekannt hat, weiß, dass sie auf Genauigkeit und Sauberkeit sehr geachtet hat dass sie sich unendlich persönlich eingesetzt hat zurn Wohle der Patienten, dass darüber auch keinen Streit scheute. Als sie auf die Pensionierung zuging, überlegte sie sich, was sie im Ruhestand machen wolle - und kam über einige Funkamateure darauf, daß sie das Amateurfunken erlernen wollte.
Mit großer Energie paukte sie für die Prüfungen, - und bald hatte sie das Rufzeichen DB 2 BM erreicht. Sie ist seit 1979 lizensiert. Nach einer weiteren Prüfung erhielt sie das Rufzeichen DL 8 BBM. Wie sie einmal erzählte, wollte sie schon während des Krieges Funkerin werden.

Sie war dem Ortsverband I 38 sehr verbunden und nahm an allen Höhen und Tiefen des OVs teil. Sie stellte sich bei den nachfolgenden Amateurfunkkursen mit als Ausbilderin zur Verfügung; sie war bei Fielddays soweit dienlich, wie sie nur konnte, sie sorgte für das Zuammenstehen. Sie kümmerte sich aufopfernd für die ältere und kränkere Krankenschwester Klara in Paderborn, die sie getreu umsorgte und oft auch pflegte.

Sie kam auch bald zum Conveniat, - als Angestellte in einem Diakonie-Krankenhaus war sie schon von Berufs wegen zur Mitgliedschaft geeignet. Im Conveniat hat sie viel Verbindendes geleistet. Obwohl sie auf 80 m nur schwach herauskam und später nur selten zu hören war, - sie fürchtete Beeinträchtigungen im Haus und in der Nachbarschaft, stand sie doch telefonisch mit vielen Conveniat-Mitgliedem in Kontakt und beriet sie in gesundheitlichen Fragen und nahm herzlichen Anteil am Schicksal des einzelnen. Unvergessen ist ihre rührige Ansichtskarten-Schreiberei bei den Conveniat-Kreuzbergtreffen. Viele erhielten so jährlich ein Andenken vom Kreuzberg. Vielen schrieb sie zum Geburtstag. Das Kuchenbacken zugunsten der Mission ist allen Kreuzbergbesuchem in Erinnerung.

Im DARC, dem Deutschen Amateur-Radio-Club, und in der DIG war sie aktiv: sie war offizielle Diplom-Auswerterin für das UKW-DLD. Auch dabei war sie "preußisch" genau und überpünktlich: sie versuchte, die Anträge noch am selben Tag zu bearbeiten und wieder zur Post zu geben.

In den letzten Jahren wurde sie öfter krank. Amateurfunker aus ihrem OV standen ihr bis zuletzt bei. Wolfgang Böder, DK 2 ZJ, aus dem Conveniat hat mit ihr noch am letzten Sonntag das Vaterunser gebetet und ihr den Segen gespendet. Ihre Gedanken waren bei den Funkern der Conveniat-Runde und des OVs. Das war ihre Familie geworden.

Ihre Heimat in Österreich hat sie über den Schicksalen und Jahren verloren, so dass sie nichts mehr dorthin zog. Sie hat aber auf ihrem Bücherregal ein paar Bilder aus ihrer Heimat gehabt. Sie konnte leider nicht mehr den Kreuzberg 2000 erreichen, - aber wie sie wohl andeutete- hat sie jetzt den ganz großen Kreuzberg des Lebens erreicht: durch das Kreuz zur Herrlichkeit der Auferstehung. Uns wird ihre tiefe, leicht verrauchte Stimme, ihr ein bißchen sarkastischer Humor, ihre Lebensweisheit und Lebenserfahrung, ihre herzlich Anteilnahme und ihre persönliche Stärke, die Einzelgänger oft auszeichnet, fehlen. Wir wollen Mary in gutem Andenken bewahren.

Wolfgang Böder, DK2ZJ

(Stand: Mai 2000)