Conveniat
- ut omnes unum sint -

Ökumenischer Freundeskreis der
Funkamateure im kirchlichen Dienst

seit 1961

Heinrich  DK 3 ZB DK 3 ZB
P. Heinrich Alois Biedermann OFM

* 24. Dezember 1923
+ 06. Mai 2006

,,Herr, zu wem sollen wir gehen ? Du hast Worte des ewigen Lebens."
(Joh. 6, 68; Evangelium vom Sterbetag)

In den Morgenstunden des 06. Mai 2006 hat P. Heinrich Alois Biedermann OFM im Herz-Jesu-Krankenhaus zu Fulda sein Leben in die Hände seines Schopfers zurückgegeben.
Er stand im 83. Jahr seines Lebens, im 55. seiner Profess und im 50. seines Priestertums.

Alois Biedermann wurde am 24. Dezember 1923 als Sohn der Eheleute Johann und Josefine Biedermann in Konstanz-Staad geboren.
An seinem Geburtsort verbrachte er die ersten Jahre seines Lebens, bis sein Vater wegen seiner antinationalsozialistischen Gesinnung im Jahre 1934 zwangspensioniert wurde und die Familie in die Nähe von Waldshut umziehen musste.
Dort besuchte der junge Alois das Realgymnasium, wurde aber noch vor der Beendigung der 10. Klasse im Jahre 1942 zum Kriegsdienst eingezogen. Der Krieg mit all seinen Schrecken, der Tod von zwei Brüdern, die Kriegsgefangenschaft von 1944 bis 1948 und die schwere Arbeit in den Kohlegruben des Pas de Calais hinterließen dunkle Spuren in dem jungen Mann.

Umso erstaunlicher, dass er sich im Gefangenenlager sehr aktiv um die Gestaltung der Gottesdienste und um die Gründung einer katholischen Jugendgruppe bemuhte.
Im November 1948 wurde er aus der Gefangenschaft entlassen, in der Winfriedschule zu Fulda konnte er die Schulzeit nach bestandenem Abitur beenden.

Mit 27 Jahren trat Alois Biedermann in Salmünster als Novize in den Franziskanerorden ein und erhielt den Ordensnamen Heinrich.
Nach dem Studium der Philosophie und Theologie in Sigmaringen - Gorheim und Fulda wurde er am 28. April 1957 von Bischof Johannes Dietz in Fulda zum Priester geweiht.

Seine besondere Begabung im Bereich Mathematik und Naturwissenschaft veranlasste die Ordensobern, ihn zum Spezialstudium nach Freiburg zu schicken.
Doch schon nach einem Jahr wurde er ins ordenseigene Studienhaus nach Hadamar zur Ausbildung der so genannten Spätberufenen gerufen. Damit begann seine über 30-jährige Zeit im Schuldienst in Hadamar und Großkrotzenburg.

P. Heinrich war Pädagoge aus Passion. Die Facher Mathematik und Physik, die gewöhnlich bei Schülerinnen und Schüler nur Langeweile hervorrufen, konnte er auf eine so eindrückliche Art und Weise vermitteln, dass er dafur Interesse und sogar Begeisterung weckte.
Hilfreich fur ihn und fur die Schüler war, dass er seine padagogische Qualitaten durch seinen Nebenberuf ergänzen konnte.
Da war er namlich Amateurfunker mit dem international bekannten Rufzeichen DK3ZB. Wer ihn auf seinem Zimmer besuchte, wurde von den vielen Karten magisch angezogen, die aus allen Erdteilen nach geglückten Kontakten angekommen waren.

Dass die Funkerei nicht nur ein Hobby war, sondern ebenfalls pädagogische Wirkung zeigte, beweist die Tatsache, dass dadurch in manchen Schülerinnen und Schülern ein technischer Sensus geweckt wurde. Außerdem stellte P. Heinrich immer wieder Kontakt zu unserem Sierra-Leone-Missionar Br. Xaver Schneider her, der nur per Funk erreichbar war.

Nicht zu vergessen, dass der Verstorbene ein eifriger Seelsorger war. Gerne feierte er, wenn es ihm die Zeit erlaubte, in Gemeinden der Umgebung die sonntägliche Eucharistie. Seit Juni 2004 inden wir P. Heinrich in Fulda.

Die letzten Jahre verbrachte er auf der Alten- und Krankenstation des Klosters Frauenberg. Immer mehr machten ihm die angegriffenen Atmungsorgane zu schaffen. Es war eine schwere Zeit, die er durchleben musste, geplagt von Atemnot und Ängsten.

Wir feiern den Auferstehungsgottesdienst am Mittwoch, 10. Mai 2006, 10.30 Uhr, in der Kloster-kirche auf dem Frauenberg. Anschließend ist die Beisetzung auf dem Klosterfriedhof.

P. Helmut Schlegel OFM