Conveniat
- ut omnes unum sint -

Ökumenischer Freundeskreis der
Funkamateure im kirchlichen Dienst

seit 1961

Hubert DG9MBE DG 9 MBE
Br. Hubert Schnieder OFM

* 5. Januar 1931 in Dorsten
+ 12. August 2007 in St. Ottilien

Profeß 17. November 1952 in St. Ottilien.
von 1958 bis 1999 in Uwemba / Njombe in Tansania (5H3HS)



Am Sonntag, den 12. August 2007 gegen 6.00 Uhr morgens verstarb unerwartet unser lieber Mitbruder, Br. Hubert (Armin) Schnieder OSB.
Am Abend zuvor hatte Br. Hubert noch bis 21 Uhr seinen Dienst an der Pforte geleistet. In seiner Klosterzelle hatte ihn der rasche Herztod ereilt, als ihn Mitbrüder am Sonntagmorgen tot auffanden.

Armin Schnieder wurde am 5. Januar 1931 als ältester von vier Söhnen des Amtsgerichtsdirektors Wilhelm Schnieder und seiner Frau Berta-Karolina in Dorsten, Kreis Recklinghausen geboren. Dort besuchte er 1936 bis 1941 die Volksschule.
1941 wurde sein Vater nach Lörrach in Baden versetzt. Ab dann besuchte Armin Schnieder dort die Volksschule und trat 1942 ins Gymnasium über. 1946 verließ er das Gymnasium und absolvierte eine Lehre als Feinmechaniker bis 1949 und anschließend von 1949 bis 1959 eine Lehre als Maschinenbauer.

Am 30. August 1950 trat Armin Schnieder in St. Ottilien ein und nahm als Novize den Namen Hubert an. Am 17. November 1952 legte Br. Hubert die zeitlichen und am 10. Mai 1956 die ewigen Gelübde ab. Wie schon die Ausbildung vor dem Kloster zeigte, war Br. Hubert immer sehr technisch interessiert.
Mit großem Eifer war er bestrebt, sein Wissen und Können stetig zu erweitern. Nachdem er bereits als fertiger Facharbeiter ins Kloster eingetreten war, legte er 1958 seine Technikerprüfung als Maschinenbauer ab. Während der Zeit in St. Ottilien war Br. Hubert in der Schlosserei und der Klosterverwaltung tätig.

Derart gut vorbereitet wurde Br. Hubert am 22. Juni 1958 in die Mission nach Peramiho ausgesandt. Als junger Missionar wurde er an verschiedenen Orten eingesetzt. Die Stationen seiner ersten Arbeitseinsätze waren: Die Handwerkerschule in Peramiho, dann Uwemba, Namabengo, Mango und schließlich ab 1966 Uwemba, wo er bis zu seiner Rückkehr nach Deutschland die Kfz-Werkstatt leitete.
Hier in Uwemba hatte Br. Hubert seine große Zeit.
Er baute die Kfz-Werkstatt zu einem modernen Betrieb aus und sorgte sich um die Ausbildung von Lehrlingen. Seine Werkstatt war stets auf dem neuesten Stand und er brachte es fertig, immer alle Ersatzteile aus Deutschland bereit zu halten. Jeden Heimaturlaub nutzte er zur Fortbildung.

Im schon etwas vorgerückten Alter von 49 Jahren legte Br. Hubert noch die Meisterprüfung im Kfz-Handwerk ab. In einem Fernkurs hatte er sich darauf vorbereitet. Diese Leistung bedeutete Zeit Lebens viel für ihn. Br. Hubert war ein begeisterter Hobbyfunker. In der Zeit, als es noch keine Handys gab, war er oft die einzige Verbindung in die ferne Heimat.

Br. Hubert hatte viel unter Krankheiten zu leiden. Vor allem eine chronische Asthmaerkrankung machte ihm zu schaffen. Das kalte und feuchte Klima von Uwemba legten eine Rückkehr nach Deutschland nahe. So kehrte Br. Hubert schweren Herzens 1999 nach Deutschland zurück, wo er nach einem kurzen Aufenthalt auf dem Jakobsberg in der Erzabtei St. Ottilien den letzten Abschnitt seines Mönchslebens verbrachte.

Obwohl Br. Hubert die Rückkehr nicht leicht fiel, fand er in St. Ottilien noch einmal eine Berufung. Im Filmsaal führte er unermüdlich Filme und Dias vor und erzählte von seinen 41 Jahren Leben in Afrika. Vielen Menschen wurde so Erfahrung aus erster Hand vermittelt
Auf diese Weise konnte er auch in der Heimat seiner Berufung als Missionar treu bleiben. Br. Hubert gelang damit ein erfüllter Ausklang seines Lebens und so vertrauen wir auch darauf, dass er froh in die ewige Heimat gelangt ist.
RIP

(Text: Kloster St. Ottilien)

(Stand: September 2007)